Entscheidung

Mainz | Berufsbildende Schule I

Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerberverfahren
Ausgelobte Summe: 64.000 € (brutto) inkl. Material und Honorar

Anlass und Ziel:
Die Landeshauptstadt Mainz ruft Künstler:innen mit einem Bezug zur Landeshauptstadt Mainz oder dem Land Rheinland-Pfalz auf am offenen Bewerbungsverfahren im Rahmen des daran anschließenden nichtoffenen Wettbewerbs für die künstlerische Ausgestaltung der BBS I, Gebäude 6 teilzunehmen.

Verfahren:
Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerberverfahren

Eingeladene Künstlerinnen und Künstler:
Thomas Kohl
Birgit Helmy
Birgit Schuh
Jachym Fleig
Matias Ernstorfer (SKIA Studio) 
Joseph Carlson

Wettbewerbsaufgabe (Auszug):
Die für die Kunst am Bau vorgesehene Fläche ist der an das Gebäude angrenzende Vorhof. Hier soll eine freistehende Plastik realisiert werden, die in ihrer Ausgestaltung eine adäquate Beziehung zum Gebäude und seiner Nutzung aufnimmt und diese künstlerisch heraushebt. Es kann sich hierbei auch um eine Objektgruppe handeln, die sich auf dem Vorhof verteilt.

Entscheidung Preisgericht:
Matias Ernstorfer (SKIA Studio) 

Begründung der Jury:
Die Jury lobt den Entwurf als modern, vielfältig und verspielt. Besonders gut gefällt den Jury-Mitgliedern, dass es sich hierbei um eine echte Platzgestaltung bzw. eine Bodenarbeit handelt, die dennoch verschiedene Ebenen mit einbezieht. Die Kunst ist begehbar, bespielbar, interaktiv und aufgrund der miteinbezogenen Tag/Nacht-Komponente spannend für Nutzer:innen. Das Kunstwerk ist auf verschiedenen Ebenen, zu verschiedenen Tageszeiten und sogar Wetterbedingungen sowie aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder anders zu entdecken. 
Die Farben der umliegenden Gebäude wurden mit einbezogen, sodass sich das Kunstwerk gut und harmonisch in das Gesamtbild einfügt aber trotzdem Akzente setzt. So wird der eher triste Platz optisch aufgewertet. Die Kunst lädt dazu ein, länger an diesem Ort zu verweilen und sich mit ihm auseinanderzusetzen. Auch das verwendete Sandstein-Material wird gelobt, da dieses gut zur Berufsschule und den dort beheimateten Steinmetzen passt.
Die Jury Stimmte einstimmig für diesen Entwurf. 

Konzeptidee des Künstlers:
Die Prometeische Spirale ist eine Lichtskulptur, die dem Feuer und seiner Verbindung mit dem Handwerk und der Arbeit des Menschen huldigt. Der griechische Mythos von Prometheus erzählt, wie dieser titanische Wohltäter der Menschen das Geheimnis des Feuers an sie weitergab. All unsere Technik und die Diversifizierung der Arbeit hat ihren Anfang in diesem Element, ohne das wir uns nicht nur im Winter nicht wärmen, sondern auch unsere Berufe nicht entwickeln könnten. Die Gewerbeschule in Mainz hat ein breites Spektrum an Berufen wie Gastronomie, Laborant:in und Mechatroniker:in. Die Flamme zum Kochen, die Energie zur Erzeugung einer chemischen Reaktion und die kontrollierte Explosion in einem Motor haben alle das Feuer als Ausgangspunkt.
Die Skulptur besteht aus 52 massiven fluoreszierenden Acrylröhren, die unter einer Spirale aus dem goldenen Schnitt, auch bekannt als Fibonacci-Spirale, angeordnet sind. Die Höhe der Röhren nimmt mit zunehmender Annäherung an das Zentrum der Spirale (1,7-3,5 m) zu, wodurch eine vertikale Bewegung entsteht, die an die Entwicklung einer Feuerflamme erinnert. Auch die Farben der Röhren variieren in dieser Abfolge von gelb bis rot und greifen so die Farben der Gebäudefassade auf. Die Rohre sind oben in einem 60-Grad-Winkel abgeschnitten, wobei der Rand der Rohre von der Seite sichtbar ist. Nachts beleuchten LED-Leuchten im Fundament die Acrylglasröhren von unten und verwandeln sie in echte Lampen, die den Eingang der Schule erhellen. Wie am Tag sammeln die oberen Ränder der Röhren das gesamte LED-Licht, wobei der obere Rand ein Glühpunkt ist.

Das Ministerium der Finanzen hat die Unterlagen zum Wettbewerbsverfahren nicht auf Rechtsmäßigkeit und/oder Vollständigkeit überprüft und übernimmt daher keinesfalls eine Haftung.

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