Entscheidung

Mainz | Bürgerhaus Hechtsheim

Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerberverfahren
Ausgelobte Summe: 34.000 € (brutto) inkl. Material und Honorar

Anlass und Ziel:
Die Landeshauptstadt Mainz ruft Künstler:innen mit einem Bezug zur Landeshauptstadt Mainz oder dem Land Rheinland-Pfalz auf am offenen Bewerbungsverfahren im Rahmen des daran anschließenden nichtoffenen Wettbewerbs für die künstlerische Ausgestaltung des Bürgerhauses Hechtsheim teilzunehmen.

Verfahren:
Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerberverfahren

Eingeladene Künstlerinnen und Künstler:
Anton Kokl
Jáchym Fleig
Daniel & Geo Fuchs
Balsen & Weber
Matías Ernstorfer (SKIA Studio)
Mario Hergueta
3Steps

Wettbewerbsaufgabe (Auszug):
Für die Kunst am Bau vorgesehen ist eine Wandfläche im Treppenaufgang zum 1. OG, der zu den vielfältig genutzten Gruppen- und Vereinsräumen führt. Hier ist eine malerische oder eine (flach-) plastische Bearbeitung möglich. Gewünscht ist eine ortsspezifische Arbeit, die sowohl die Architektur des Neubaus als auch die Geschichte bzw. die Identität Hechtsheims aufnimmt. Da es sich um einen Fluchtweg handelt, dürfen ausschließlich nicht brennbare Materialien der Baustoffklasse A eingesetzt werden.

Entscheidung Preisgericht:
Anton Kokl

Begründung der Jury:
Der Entwurf wird von allen Jury-Mitgliedern gelobt. Vor allem die gewählten Indifferenz-Farben werden als sehr interessante Wahl hervorgehoben. So entstünde ein tolles Licht- bzw. Farbenspiel, das toll zur gegebenen Örtlichkeit passe. Das Motiv sei vielseitig und abwechslungsreich, es biete einen Reiz, es sich immer wieder aus verschiedenen Perspektiven anzuschauen. Vor allem das vollständige realitätsnahe Modell wird gelobt, es mache den Entwurf greifbar(er). Insgesamt wird die Arbeit als sympathisch und handgemacht eingestuft. Alles das erhoffe man sich auch von der späteren Arbeit.
Die Jury Stimmte einstimmig für diesen Entwurf. 

Konzeptidee des Künstlers:
Das Wandbild wird in die vertiefte Fläche eingepasst, so dass die Licht- und Schatteneffekte dieser Vertiefung es quasi einrahmen. Die hellen Flächen sind in einem leichten Grau gehalten, die dunklen dem Anthrazit angenähert; damit nähern sich die hellen Flächen dem Farbton des Fußbodens an, die dunklen der Farbe der Treppenbrüstung. Die runden Formen korrespondieren auch mit den Antirutschpunkten des Fußbodens, wie auch mit den runden Lampen an der Decke. Man assoziiert runde Formen per se mit dem Kreisen, der Drehung, der Bewegung.
Das Wandbild ist auf die Lichtsituation des Ortes und auf die Bewegung des Besuchers angelegt, der die Treppe auf- oder absteigt. Mit den veränderten Standpunkten des Besuchers ändern auch die perlmuttenen Interferenzformen und Interferenzfarben ihre Intensität. Mit dem Intensitätswandel der farbigen Formen gerät das ganze Gebilde in eine scheinräumliche Bewegtheit, die die relativ strenge hell-dunkle Ordnung in Schwingung versetzt.
Mit der Zweiteilung der hell-dunklen Grundordnung in positive und negative Kreisformen wird auf das Umkehrmoment angespielt, das jeder Treppe und esonders dieser, immanent ist. Die hauptsächliche Intention der Wandarbeit ist auf die Licht- und Bewegungssituation des Ortes ausgerichtet.
Der Imagination des Betrachters ist aber keine Grenze gesetzt. Sie könnte - angeregt durch die Formen- und Farbensprache - weitergehende, auch gegenständliche Bezüge entdecken, etwa die zum Weinbau oder gar die zur schuppigen Erscheinung des Hechtsheimer Wappentieres.

Das Ministerium der Finanzen hat die Unterlagen zum Wettbewerbsverfahren nicht auf Rechtsmäßigkeit und/oder Vollständigkeit überprüft und übernimmt daher keinesfalls eine Haftung.

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